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Ein Sieg, den man auch gern dem Gegner gegönnt hätte.

Am 5. Spieltag traten wir gegen die 8. Mannschaft des Hamburger Schachklubs an. Ihre Mannschafts-DWZ lag um einen Punkt höher als die unsere, so dass man davon ausgehen konnte, dass es ein Spiel auf Augenhöhe werden könnte. Dieses war es aber nicht, sonder eher ein Kampf David (HH) gegen Goliath (RZ).

Unsere Gegner war eine Jugendmannschaft mit Spielerinnen und Spielern im Alter zwischen 11 und 13 Jahren.

Unseren 1. Sieg erlangte unser Mann an Brett 3 in einer Blitzpartie mit 49 Zügen in ca. 25 Minuten. Sein Gegner von 11 Jahren und einer DWZ von genau 600 Punkten niedriger als unser Mann, fing eigentlich mit einer sehr soliden Eröffnung an. Das Spiel dominierte unser Mann aber mit mehreren Gabelangriffen, von denen er vielleicht auch nicht jeden gesehen hat. Im 38. Zug verschenkte unser Mann noch einen Springer, was am Spielausgang aber nichts mehr änderte.

Danach siegte unser Senior, der neu in die Mannschaft gekommen war, an Brett 4. Hier war der DWZ-Unterschied mit 599 ähnlich hoch, nur der Altersunterschied bei einem 12-jährigen Gegner war noch höher.

Auch hier war die Eröffnung sehr solide, so dass man nicht den Eindruck hatte, gegen einen wirklichen Anfänger zu spielen. Bis zum 18. Zug hatte unser Mann zwar schon einen Springer und einen Bauern mehr, leitete dann aber auch einen Gabelangriff ein, der Im Tausch von einem Turm und einem Springer, ihm die Dame und einen Bauern brachte. Einen Turm verschenkte unser Gegner dann noch im 26. Zug was 4 Züge später zu seinem Matt führte.

An Brett 1 hatte unser Mann eine 13-jährige Gegnerin, die lediglich 149 DWZ-Wertungspunkte niedriger eingestuft war. Im 23. Zug erlangte unser Mann eine Bauernmehrheit, die er im 35. Zug auch noch ausbauen konnte. 5 Züge später gab seine Gegnerin dann ihr Spiel auf.

Zwischenzeitlich, mit 28 Minuten Verspätung, eröffnete auch unser Jungspund endlich sein Spiel. Es war die einzige Paarung in dieser Wettkampfrunde, wo die Gegnerin, in diesem Fall 11 Jahre alt, eine um 51 Punkte höhere DWZ-Wertung hatte, als unser Mann.

In den 17 Minuten, die ihm jetzt noch blieben, schaffte er es 81 Züge zu machen. Ende der 20er Züge versuchte unser Mann durch Zugwiederholung ein Remis zu erspielen. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir schon 2 Bretter gewonnen und hätten mit einem zusätzlichem halben Spielpunkt beide Mannschaftspunkte bekommen. Seine Gegnerin lies sich aber darauf nicht ein. Der Preis für diese Nichtannahme des Remis war ein Bauer. Im 52. Zug baute unser Mann seine Bauernübermacht aus und zwang seine Gegnerin im 64. Zug ihren Läufer zu opfern, um die Umwandlung eines Bauern zu verhindern. 16 Züge später konnte sie es dann aber nicht noch einmal verhindern, so dass sie einen Zug später aufgab.

Am Ende spreche ich unseren Gegnerinnen und Gegnern meinen Respekt aus. Ihr habt alle gut gespielt und hättet alle den Sieg verdient.

 

Ingo Burmester (Mannschaftsführer)